23. Dezember 2011

...mit Liebe geschenkt?


Zu Weihnachten ist es ja das Thema Nummer eins. Geschenke. Geld. Einkaufen, konsumieren. Wie wir alle wissen, wird das ganze Jahr über nie so viel gekauft wie in den paar Wochen vor Weihnachten.
Am besten natürlich auch noch auf den letzten Drücker - oft trifft man sogar am Morgen des 24. noch Menschen, denen noch etliche Geschenke zum 'frohen Fest' fehlen.
Das Ergebnis dieses Konsumverhaltens sind überfüllte Shoppingcentren und Einkaufspassagen. Man rempelt sich an, ist gereizt und genervt, hakt in Gedanken die Geschenke Liste ab und merkt, dass immernoch dieses und jenes fehlt. Gekauft wir zu 80% der Fälle sowieso nur 'irgendwas' - frei nach dem Motto 'dem muss ich auch noch etwas schenken.' Weihnachten und eine stille Zeit? Ha! Von Wegen.
Ich frag mich da: wo bleibt der Spaß am Schenken? Wo bleibt das Gefühl des eigentlichen Weihnachtens? Freuen sich die Menschen überhaupt noch über die kleinen Lichter, die Anfang November in den Fenstern sämtlicher Häuser auftauchen? Über leuchtende Tannenbäumchen? Achwo! Die Lebkuchen und etliche andere Weihnachtssüßigkeiten sind ja schon seit Ende August in den Läden. Früher gab es den ersten Lebkuchen immer beim Laternenumzug am 11.November, am Sankt Martins Tag. Bei mir im Kindergarten immer in Form einer Gans, die ich eigentlich gar nicht essen wollte.
Und die ersten Schokonikoläuse können Mütter ja auch schon Mitte Oktober in die Stiefel ihrer Kleinen stecken.
Wird Weihnachten eigentlich noch gefeiert? Wird denn das Glockenklingeln vom Christkind am heiligen Abend noch sehnlichst erwartet? Ein paar Weihnachtslieder im Kerzenschein gesungen? Aus Erfahrungen sehe ich immer wieder: leider kaum. Das Geschenkpapier, eh schon nur wahllos um das Päckchen gewickelt - weil es ja eben noch im Ladenregal gestanden hat, keine 24 Stunden ist es her - gierig heruntergerissen. Der Inhalt wird kurz abgescannt, entweder man drückt in Gedanken den 'gefällt mir Button' oder erstellt schon einmal eine potentielle Beschreibung für ebay. Manchmal geht das Geschenk dann auch wieder zurück in den Laden, hat der Schenkende schließlich zur Sicherheit den Kassenbon aufgehoben.
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Nun gut, meine - gekauften - Geschenke können nicht mehr zurück gegeben werden. Ich hab schließlich schon im August angefangen, besondre Wünsche in Gedanken abzuspeichern und mich rechtzeitig auf die Suche zu machen. Nur die selbstgemachten Geschenke habe ich dieses Jahr nicht rechtzeitig fertig bekommen. Zeit kann man leider nicht verschenken - und so hat sie mir gerade dieses Weihnachten extrem gefehlt. Dank geht an unser bayrisches Kultusministerium!
Und trotzdem freue ich mich auf das Leuchten in den Augen meiner Liebsten, wenn sie ihre Geschenke - wenn auch verspätet - auspacken. Und dazu auch ihre Zeit benötigen. Denn mit dem Geschenkeverpacken nehme ich es auch ganz schön genau.
Da freut es mich immer wieder, wenn ich hier in der Bloggerwelt doch noch auf 'Gleichgesinnte' treffe, die Weihnachten soweit wie möglich auch wirklich celebrieren. Und an all die grünen Grinches unter euch (heute, 20.15 Uhr!): ich kann eure Einstellung zur Weihnachtszeit immer mehr nachvollziehen. Mein Problem jedoch ist, dass ich leider immer zu sehr an Glück und Harmonie festhalte und das nahezu immer mein größer Wunsch ist.

1 Kommentar:

schweigen.ist.silber hat gesagt…

Liebe Stephanie,
Wie schön, dass Du auf meinem Blog vorbeigeschaut hast. Ich habe bei Dir ein bisschen gestöbert. Deiner gefällt mir auch sehr gut. Er ist irgendwie besonders, mit tollen Bildern, nicht mainstream, ein ansprechendes Design. Genau das, was ich mir eigentlich gewünscht hatte, zu entdecken, als ich in meinem Blog die Frage stellte. Ich bin dabei!
Und ja, ich stimme Dir zu. Ich habe dieses Weihnachten genau vier Geschenke gemacht, zwei davon an Kleinkinder, alle von Herzen.
Liebe Grüße